Heilpädagogische Förderung im Vorschulalter
Die Heilpädagogische Förderung im Vorschulalter ist eine ganzheitliche individuelle Einzelförderung für Ihr Kind.
Es gibt Vorschulkinder, die gefährdet sind, Lernschwierigkeiten in der Schule zu entwickeln. Im Bereich Deutsch fallen die Kinder auf, weil sie nicht reimen können, Anlaute nicht herausfiltern können, Silben nicht klatschen können, Schwierigkeiten haben Aufträge zu verstehen, zu behalten und umzusetzen, Bilderbuchinhalte nicht verstehen, Abfolgen nicht erkennen und benennen können oder ihren Namen nicht richtig schreiben können. Im mathematischen Bereich fällt auf, dass sie nicht zählen können oder noch keine Mengenvorstellung entwickelt haben (z.B. Würfelaugen erkennen), keine Raum-Lage-Vorstellung haben (vorne, hinten, oben, unten, etc.), keine Größen und Längen (kleiner, größer, weniger, mehr, länger, kürzer) vergleichen können oder Unsicherheiten zeigen bei 1:1 Zuordnungen (z.B. beim Tisch decken). Auch Kinder mit Wahrnehmungsstörungen im visuellen und/oder auditiven Bereich sind stark gefährdet, ebenso Kinder mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwächen.
Kinder, die in der Schule Lernschwierigkeiten entwickeln, zeigen sehr häufig begleitende psychische Auffälligkeiten, wie Ängste, Aggressionen, Vermeidung, starke Unsicherheit und psychosomatische Beschwerden. Wenn Kinder erst registriert haben, dass sie mit ihren Mitschülern nicht mithalten können, sinkt die Lernmotivation auf den Nullpunkt und die Probleme in der Schule, mit dem Lernen und mit den Lehrer*innen übertragen sich auf die Familie. Kampf und Streit ums Lernen und bei den Hausaufgaben sind leider keine Seltenheit. Oft leidet auch die Eltern-Kind-Beziehung unter der Situation.
Um dem entgegenzutreten, biete ich Ihnen die Möglichkeit bereits frühzeitig vor der Einschulung zu handeln, um Schwierigkeiten im Lernen zu verhindern bzw. abzumildern. Der Leidensdruck für Ihr Kind und Ihre Familie sinkt dadurch enorm.
Für wen ist die Heilpädagogische Förderung geeignet?
Kinder mit Förderbedarf bzw. Kinder, die in der Kita oder in der Schuleingangsdiagnostik auffallen, z.B. im Bereich der
- Entwicklungsreife
- Sprachentwicklung, Artikulation (Lautbildung), Redefluss (z.B. Stottern, Poltern, Sprechen in Teilsätzen)
- phonologischen Bewusstheit und auditiven Wahrnehmung
- räumlich-visuellen Wahrnehmung
- motorischen Entwicklung (bei Bewegungsabläufen oder dem Gangbild)
- visuell-motorischen Koordination
- Balance und dem Gleichgewicht
- Feinmotorik
- Benutzung von Utensilien (Stifte, Schere, Zeichengeräte, etc.)
- Mund- und Gesichtsmotorik
- Aufmerksamkeit und Konzentration
- nonverbalen Kommunikation
- Anpassung an ungewohnte Situationen
- Handlungs- und Bewegungsplanung
- Umsetzung von Aufträgen
- Nachahmung beim Lernen
- sozialen Interaktion
- sozial-emotionalen Unreife
Manchmal fallen Kinder mit ihren Lern- und Konzentrationsschwächen erst im Verlauf des letzten Jahres vor der Einschulung auf. Für andere Fördermaßnahmen, z.B. Frühförderung, kann es dann bereits zu spät sein. Diese Lücke will die Heilpädagogische Förderung schließen.
Was passiert in der Fördereinheit?
Nach einer eingehenden Diagnostik wird ein Förderplan erstellt, der individuell auf Ihr Kind abgestimmt ist. Die Methoden der Förderung werden passend ausgewählt und basieren auf dem Förderplan. Für Ihr Kind soll die Förderung in erster Linie eine schöne Zeit sein, in der es stressfrei und ohne Druck im eigenen Tempo lernen kann. Der Aufbau von Selbstsicherheit und Lernmotivation steht im Fokus.
Ihre Mitarbeit als Eltern ist bei dieser Maßnahme besonders wichtig und Garant für das Gelingen der Förderung.
Um die im Förderplan vereinbarten Ziele zu erreichen, kommen vielfältige Methoden, u.a. aus der Heilpädagogik, Lerntherapie und Psychologie zum Einsatz:
- Heilpädagogische, lerntherapeutische und entwicklungspsychologische Diagnostik (Beobachtung und standardisierte Testverfahren)
- Förderung der Basiskompetenzen
- Lautbildung und Anlauttraining
- Sprechzeichnen mit „Mira und Mirakula“
- Heilpädagogische Sprachförderung und Wortschatzarbeit
- Anbahnung der mathematischen Fertigkeiten
- Größen- und Mengenverhältnisse
- Förderung der grafomotorischen und feinmotorischen Kompetenzen
- (Lern-) Spiele
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsförderung
- Wahrnehmungsförderung
- „Lernen mit allen Sinnen“ - naturnahe sensorische Integration
- Heilpädagogische Spieltherapie
- Heilpädagogisches Sandspiel
- Stärkung des Selbstvertrauens
- Elemente aus dem Brain-Gym (Lerngymnastik)
- Bewegungsförderung (Psychomotorik)
- Entspannungsverfahren
- Heilpädagogisches Werken und Gestalten
- Elternberatung
Wie verläuft die Heilpädagogische Förderung?
Die Heilpädagogische Förderung findet in der Regel 1x wöchentlich für 45 Minuten statt. Sie kommen zu mir in die Praxis (ambulant) oder ich komme zu Ihnen nach Hause, wenn Sie nicht mobil sind.
Die Mitarbeit der Eltern ist bei dieser Fördermaßnahme unerlässlich und stellt die Basis für das Gelingen der Förderung dar. Daher findet bei dieser Maßnahme ein sehr intensiver und regelmäßiger Austausch mit Ihnen als Eltern statt.
Worin besteht der Unterschied zum Schulvorbereitungskurs „Luna-Klasse“?
Der Schulvorbereitungskurs ist ein zielgerichteter und durchgeplanter Kurs, der Kinder auf die Anforderungen der Schule vorbereiten möchte. Der Kurs lässt weniger Spielraum für individuelle Förderung.
Die Heilpädagogische Einzelförderung hingegen kann somit viel intensiver und individuell die Förderung Ihres Kindes in den Fokus nehmen. Bei Kindern mit höherem Förderbedarf in mehreren der o.g. Bereichen ist die Einzelförderung dem Kurs vorzuziehen. Bei der Heilpädagogischen Förderung wird immer zu Beginn eine umfassende Diagnostik gemacht. Sie, als Eltern, bekommen konkrete Anleitung und können intensiv die Förderung Ihres Kindes unterstützen. Die Einzelförderung kann in der Regel kurzfristig starten. Bei Bedarf kann die Maßnahme über die Einschulung hinaus unterstützend weitergeführt werden, um Ihrem Kind einen sanfteren Übergang in die Schule zu ermöglichen.
Was kostet die Einzelförderung?
Die Heilpädagogische Förderung ist für die Eltern leider kostenpflichtig. In einem kostenlosen Infogespräch informiere ich Sie gerne umfassend.
Bei einer mobilen Tätigkeit liegt die maximale Fahrstrecke bei 20 km für eine Wegstrecke ab Praxis und ich berechne 0,30€ pro km extra.