Integrative Lerntherapie

Integrative Lerntherapie ist eine ganzheitliche Therapieform für Kinder und Jugendliche mit Lernstörungen. 

Eine Lernstörung gilt als kindliche Entwicklungsstörung, die sich auf die schulischen Fertigkeiten, insbesondere das Lesen, Schreiben, Rechnen, auswirkt. Die Kinder schaffen es, trotz normaler Intelligenzleistung, nicht mit den anderen Kindern mitzuhalten. Lernschwierigkeiten entwickeln sich nicht solitär, sondern sind auf mehrere Ursachen zurückzuführen, die in Wechselwirkung zueinander stehen.

Die Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Lesen, Schreiben, Rechnen haben, stigmatisieren sich häufig selbst („Ich bin zu dumm.“) und reagieren mit Trotz, Aggression, Resignation, Trauer, Ängsten und psychosomatischen Beschwerden auf die Anforderungen der Schule.

Die Integrative Lerntherapie ist eine pädagogisch-psychologische Förderung, die Ihr Kind durch umfassende Diagnostik dort abholt, wo es steht und fördert explizit die Lernmotivation Ihres Kindes durch die passende Anforderung, ohne Überforderung. Der Aufbau von Selbstvertrauen und der Abbau von Barrieren und negativem Selbstbild sind vorrangige Ziele, um eine Entlastung für das Kind und Ihre Familie zu erreichen. Die Mitwirkung Ihres Kindes ist entscheidend für das Gelingen der Therapie, so dass die psychische Stabilisierung Ihres Kindes die zentrale Bedeutung einnimmt, um die Voraussetzungen zu schaffen für einen Neustart im Lernen.

Für wen?

Lerntherapie ist geeignet für Kinder ab der 1. Klasse bis etwa zur 7. Klasse bei

  • Lese-Rechtschreib-Schwäche/Legasthenie
  • Rechenstörung/Dyskalkulie
  • ADHS
  • Hochbegabung mit Teilleistungsschwäche
  • Nonverbaler Lernstörung (NLS)

Unterschied zur Nachhilfe und zum Lerncoaching

Nachhilfe ist geeignet, um Wissenslücken oder Verständnisschwierigkeiten in einem bestimmten Fach aufzuholen. Es wird immer der aktuelle Lernstoff wiederholt und geübt. Das Kind oder der Jugendliche sollte ein grundsätzliches Verständnis für das aufzuholende Fach besitzen.

Das Lerncoaching hilft bei ineffizientem Lernen, bei Motivationsschwierigkeiten, bei Schwierigkeiten das Lernen zu strukturieren und bei Lernblockaden. Der Lernprozess steht im Fokus, nicht die Aufarbeitung des Lernstoffes in einem bestimmten Fach. Bei einer Lernstörung hilft das Lerncoaching alleine nicht.

Was passiert in der Fördereinheit?

Nach einer eingehenden Diagnostik wird ein Teilhabe- und Förderplan (orientiert am ICF-CY) erstellt, der individuell auf Ihr Kind abgestimmt ist. In der ganzheitlichen Förderung kommen neben Lernprogrammen auch vielfältige Fördermethoden zum Einsatz, die stark auf bewegtes Lernen setzen, da Kinder durch Bewegung verankerte Lernprozesse viel besser verinnerlichen. Bei starken psychischen Belastungen (Schul-/Versagensängsten oder Rückzugstendenzen) müssen diese Blockaden zunächst beiseite geschoben werden, bevor intensiv an der Aufarbeitung des Lernens an sich gearbeitet werden kann.

Um die im Teilhabe- und Förderplan vereinbarten Ziele zu erreichen, kommen vielfältige Methoden, u.a. aus der Heilpädagogik und Psychologie zum Einsatz.

  • Lerntherapeutische und heilpädagogische Diagnostik (Beobachtung und standardisierte Testverfahren)
  • Förderung der Basiskompetenzen
  • Förderung der grafomotorischen und feinmotorischen Kompetenzen
  • Lese- und Rechtschreibtraining
  • Heilpädagogische Sprachförderung und Wortschatzarbeit
  • Spezielle Förderprogramme zur Unterstützung der mathematischen Fertigkeiten
  • Spezifische individuelle (Lern-) Spiele
  • Wahrnehmungsförderung
  • „Lernen mit allen Sinnen“ - naturnahe sensorische Integration
  • Elemente aus dem Brain-Gym (Lerngymnastik)
  • NLP (Neurolinguistisches Programmieren)
  • Marburger Konzentrationstraining
  • Soziales Kompetenztraining
  • Angstbewältigungsstrategien
  • Elemente aus dem Kinder- und Jugendcoaching
  • Elemente aus dem Lerncoaching
  • Bewegungsförderung (Psychomotorik)
  • Entspannungsverfahren
  • Heilpädagogisches Werken und Gestalten
  • Heilpädagogisches Sandspiel
  • Elternberatung

Wie verläuft die Integrative Lerntherapie?

Die lerntherapeutische Förderung findet in der Regel 1x wöchentlich für 45 Minuten statt. Sie kommen zu mir in die Praxis (ambulant) oder ich komme zu Ihnen nach Hause, wenn Sie nicht mobil sind. In Absprache kann die Förderung auch in der Schule stattfinden (mobil). Manchmal findet die Lerntherapie auch in Kleinstgruppen mit zwei Kindern statt. Regelmäßige Elterngespräche sind Bestandteil der Förderung. 

Was kostet die Integrative Lerntherapie?

In der Regel ist die Integrative Lerntherapie für die Eltern kostenpflichtig. In einem kostenlosen Erstgespräch informiere ich Sie gerne über alle Einzelheiten. 

Bei einer mobilen Tätigkeit liegt die maximale Fahrstrecke bei 20 km für eine Wegstrecke ab Praxis und ich berechne 0,30€ pro km extra.

Die Integrative Lerntherapie wird auch über das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) finanziert. Familien, die Unterstützung bekommen in Form von Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld oder Kinderzuschlag sind berechtigt die Lerntherapie beim Jobcenter zu beantragen, wenn die Lehrer*innen eine außerschulische Förderung befürworten. Ich helfe Ihnen gerne bei der Beantragung. 

Liegt ein kinderpsychologisches Gutachten mit einer Diagnose Lese-Rechtschreibstörung, Dyskalkulie oder ADHS vor, kann die Kostenübernahme unter bestimmten Voraussetzungen beim örtlichen Jugendamt beantragt werden (SGB VIII §35a). Gerne stehe ich Ihnen dabei unterstützend zur Seite.

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